Donnerstag, 8. September 2011

Münters Selbstporträt

Wunderschöne Farben mit düsterem Hintergrund

Von Shubha Prabhakar

Das bunte Selbstporträit von Ella lässt sich nicht so leicht interpretieren. Auf den ersten Blick fallen die wunderschönen Farben auf. Der rote Boden, der weiße und gelbe Hintergrund und das Grün stehen im starken Kontrast zu dem pechschwarzen Kleid von Ella.

Ella sitzt auf einem gedeckten Stuhl und lehnt sich auf eine grüne Bank mit ihrer Hand auf dem Ohr. Die Sonne glänzt durch das Glasdach und das schimmernde Licht verbreitete die Helligkeit der Farben.

Ich finde das Bild eher positiv, der  Erzähler sieht das Bild aber so: Es ist ein Ausdruck von Ellas Angst und Verzweiflung. Im Haus gibt es keine solche Terrasse.  Dieser Ort und damit das Bild verdeutlicht die Ausdruckskunst von Ella, die den Liebesfrust und die Hilflosigkeit ihres Lebens zeigen.

Ella bemerkt nicht die Schönheit und sieht passiv und nachdenklich aus. Ella ist gesichtslos, trotzdem kann man das Alleinsein und die Einsamkeit klar sehen. Das schwarze Tinte in jeder Farbe steht als der Beweis für das Durcheinander im Leben Ellas.

Der Autor verliebt sich in ein Bild von Ella

Von Susanna Magesh

Schon beim ersten Blick auf Ellas Selbstporträt, in dem sie kein Gesicht hat, verliebt der Autor sich in sie und es weckt in ihm eine sonderbare Art von Neugier. Zum Beispiel: der Ort des Bildes ist rätselhaft. Auf dem ersten Blick, kann man merken, dass Ella nicht hoch oben auf dem Giebel ihres Russenhaus sitzt, sondern auf der Terrasse, die es im Russenhaus nicht gab.
Der Autor stellte sich die folgenden Fragen
a) Ist Ella in ein fremdes Haus, auf eine fremde Terrasse geflohen? Wenn es so ist,
b) Warum ist sie ohne Mantel und nur mit einer Pelzmütze auf dem kopf im Winter hinaus gegangen? oder
c) Will Ella nur frische Luft schnappen, wenn ja warum hat sie sich dort ohne Mantel hingesetzt?
d) Ist die Terrasse ein Symbol ihrer Sehnsucht nach einem sicheren Fluctort oder ist sie eine Versteck für sie?

Der Autor, den Ella's  Schicksal zu Tränen rührt,nimmt an, dass Ella ihren Ärger, ihre Trauerkeit und Verzweiflung durch ein verzerrtes Gesicht verbergen will und man kann es in dem Bild förmlich spüren.
Die Farben, die Ella für ihr selbstporträt gewählt hat, schließen sich gegensetig aus. Das Schwarz grenzt sich vom Rot ab und das Grün beherrscht die Mitte. Nicht nur das Schnee bedeckte Ziegeldach hebt sich gegen der rote Boden der Terrasse ab, sondern Ella's schwarzes Kleid aus schwerer Seide hebt sich gegen und bildet einen Kontrast zum weißem Kragen. Ella sitzt vor einer grün gestrichenen Wand, ihr Kopf ohne Gesicht ist von einem Schornstein umrahmt, dessen Ocker gar nicht in Bild past. Der einzige lebendige Farbe, die zu sehen ist, ist das Rosa, auf ihrem Oberschenkel, mit der sie sich die Pelzmütze zurechtrückt oder festhält. Ella's langes schwarzes Kleid, eine Fläche ohne Falten, liegt auf einem roten Boden. Von den Knöcheln bis zum Hals ist Ella von Grün umgeben, die Farbe, die sie nicht mag.
Es ist nicht klar, ob sie auf einem Stuhl oder einem Hocker sitzt, weil es nicht zu sehen ist.
Zum Schluss erwähnt der Autor, dass in ihrem geschitlosen Antlitz auf der Höhe ihrer Wangen zwei vom strengen Frost, in fein geschliffene Diamenten verwandelte Tränen glitzerten und damit ist er klar, dass Ella ihr Unglück und die ausweglose Einsamkeit zeigen will.